Mit dem Speedboot durch den Saltstraumen – das Abenteuer ruft !

Auch wenn man wie ich ja eher ein bequemer Mensch ist, sollte man sich ab und zu auf etwas Neues einlassen. Speedboot fahren zum Beispiel. Schließlich stößt man in ganz Norwegen immer wieder auf dieses verlockende Vergnügen. Natürlich auch am Saltstraumen, dem größten Gezeitenstrom der Welt und gelegen in der Nähe von Bodø. Drei Boote warten am Kai und ja – das Wetter ist nicht das herausragendste an diesem Tag. Allerdings: was macht das schon wenn sich wahrscheinlich sowieso die Gischt über uns ergießen wird. Wasser von oben und von unten ist wenigstens konsequent. Bevor wir einsteigen dürfen, bekommen wir allerdings noch eine Lektion in Top-Mode des Speedboot fahrens. Michelin-Männchen-Chic. Wunderbar, dass uns unsere Fahrerin sagt, dass die Overalls nur die erste halbe Stunde das Wasser wirklich draußen halten. Die Farbe neongelb tut ihr übriges dazu. Nun gut, schließlich soll man ja im Wasser zu sehen sein, wenn man außerplanmäßig über Bord geht. Wie man aussieht, wenn man die hübsche Sturmhaube wieder abnimmt, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. 😉

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Copyright: insidenorway

 Nachdem wir alle hübsch verpackt sind, geht es also los. Im Speedboot sitzt man quasi auf seinem Sitz wie auf einem Pferd. Die Anweisung, dass man mit dem Boot arbeiten soll, wenn wir durch die Wellen jagen, weiß mein Rücken später noch sehr zu schätzen.

Es geht also los in moderater Fahrt zunächst einmal raus aus dem Hafen von Bodø. Und gerade denke ich noch, dass es schon nicht sooooo schnell werden wird, gibt unsere Fahrerin Vollgas. Heya!!!!!! Mit siebzig Sachen geht es übers Wasser – im Vergleich zum Auto eigentlich gar nicht so schnell, aber direkt an der Wasseroberfläche ist das ordentlich Stoff. Nie habe ich mich über die schicke Schutzbrille mehr gefreut, denn der Regen sticht wie kleine Nadeln ins Gesicht. Kosmetikbehandlung auf norwegisch.

Bereits nach den ersten Wellen weiß ich, dass morgen ein hübscher Muskelkater auf mich wartet. Egal. Der Spaß ist größer als jeder Muskelkater. Dreißig Kilometer jagen wir hinaus bis wir den Gezeitenstrom erreichen und unter der Saltstraumenbrücke eine kurze Verschnaufpause einlegen. Schließlich will man ja auch Fotos machen. Ich wage hier zum ersten mal mein iPhone aus der wasserdichten Hülle zu nehmen. Bloß nicht ins Wasser fallen lassen. 😛

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Nach der Fotopause geht es auf den Strom. Ran an die Strudel, die dort toben. Und sie sind riesig. Nein hier möchte man lieber keine Bekanntschaft als Schwimmer mit ihnen machen. Vom Boot aus sind sie grandios anzuschauen. Und wer vor der Tour noch über das Wetter gemotzt hat, ist spätestens jetzt Regenfan, denn der Strudeltrubel zusammen mit den Regenwolken ist einfach überwältigend. Eine ganze Weile fahren wir auf dem tobenden Strom umher und genießen. Jetzt sind wir süchtig. Nach dem Wasser, dem Wind und sogar dem Regen. Und wenn wir schon einmal da sind, fahren wir gleich noch auf den offenen Atlantik raus. Hier toben die Wellen richtig und die Vorstellung, dass irgendwo da ein paar tausend Kilometer entfernt Amerika ist, hinter diesem ganzen Wasser: da merkt man wieder wie groß die Natur ist. Ein Seeadler kreist über uns auf der Suche nach Essbarem, aber er dreht zügig ab. Wahrscheinlich ist es ihm bei uns zu zugig. 😉

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Nach gut zwei Stunden sitzen wir trotz Overall in hübschen kleinen Pfützen. Von wasserdicht hatte eben niemand gesprochen. 😉 Also geht es mit Speed zurück nach Bodø mit dem Gedanken an eine herrlich warme Dusche. Und der Lust nach mehr. Der Lust Norwegen noch häufiger mit dem Speedboot zu entdecken. Fortsetzung folgt! 🙂

2 Gedanken zu “Mit dem Speedboot durch den Saltstraumen – das Abenteuer ruft !

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