Møre og Romsdal oder ein Reigen von Rundfahrten – Teil 2

Der Schnee hat sich verzogen. Zeit um zu einer neuen Tour aufzubrechen. Also auf nach Ålesund. In einer der schönsten Städte Norwegens kann man schließlich nicht oft genug sein. Und weil es so schön ist haben wir uns vorgenommen mit der Hurtigrute zurückzufahren. Wir brechen also auf von Farstad nach Molde. Abfahrt 7:30 Uhr. Schließlich wollen wir die Fähre von Molde nach Vestnes um 8:45 Uhr erwischen. Und dort auch gleich in den TIMEkspressen steigen. Das Auto verbringt den Tag auf angeschlossenem Parkplatz. Heute mal gemütlich Bus fahren und sich nach Ålesund schaukeln lassen. Der Bus kommt auf die letzte Minute und wir überlegen schon ob wir mit ihm von Molde nach Vestnes schwimmen müssen, wenn die Fähre vor seiner Ankunft abfährt. Aber er taucht auf. Während der Überfahrt gönnen wir uns noch einen Schokoriegel und dann geht es auf durch die norwegische Natur. Sitzen, gucken, genießen! Der Schnee ist tatsächlich weitgehend weggetaut und unser Busfahrer unterhält uns mit Ansagen, welchen Stopp er als nächstes ansteuert.

Copyright: insidenorway

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1 1/2 Stunden später steigen wir aus. Im Regen. Na super. Wir lassen uns aber mal wieder vom norwegischen Wettergott nicht beeinflussen und trotzen seiner Launenhaftigkeit. Schirm? Kann man bei dem Wind getrost vergessen. Also lassen wir uns nass regnen und genießen einfach die Stadt. Na ja, mit gelegentlichem Unterstellen. Den Hausberg von Ålesund, den Aksla, zu erklimmen schenken wir uns heute. Und finden einen fast gleichwertigen Aussichtspunkt. Mitten in der Stadt, am Ålesund-Museum. Das kleine Plateau, das dem Museum angeschlossen ist, bietet einen atemberaubenden Blick über die Stadt. Und zwischendurch stellt sogar der Wettergott seinen Regen ein und lässt die Jugenstilhäuser erstrahlen. Unerheblich, dass man auf dem Plateau Mühe hat nicht knöchelhoch im Regenwasser zu stehen.

Ålesund, Copyright: insidenorway

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Ja, die Jugendstil-Architektur ist immer wieder das Schönste in Ålesund. In Norwegen ist man ja kaum gewohnt, dass so viele Häuser aus Stein eine Stadt zieren. Und sie zieren sie wirklich, aber nicht pompös, sondern so herrlich norwegisch gemütlich. Norwegen schafft es eben immer seinen Charakter zu verewigen. Und weil es so schön ist, streifen wir auch noch eine Weile durch die Gassen und erfreuen uns an den Details der Stadt. An der Apotekergata muss man einfach immer wieder vor Entzückung verweilen, weil man hier einen der zauberhaftesten Blicke überhaupt hat. Die Liebenden scheinen das auch so zu empfinden, das „Ein-Liebesschloss-am-Geländer-anbringen“ ist auch hier eingezogen. Romantisch!

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Und unser Schiff liegt auch bereits am Kai. Die Midnatsol der Hurtigruten hat angelegt. Nein und man muss nicht gleich die 14-Tage-Luxustour buchen, wenn man einmal mitfahren will. Wir lösen also unser Ticket von Ålesund zurück nach Molde und freuen uns darauf drei Stunden  sanft Heim zu schaukeln. Vorne am Bug beim Ablegen muss sein, obwohl der Wind einen am liebsten über Bord wehen würde. Ein paar Tapfere Reisende schauen sich das Spektakel ebenfalls an. Ja und es ist einfach immer wieder faszinierend, wenn das Schiffchen ablegt. Dazu noch die atemberaubende Fjordlandschaft. Ein Fest. Immerhin eine Stunde bleibt bis es dunkel wird. Und die harre ich auch im eisigen Wind aus. Auf Deck 9 hat man einfach den perfekten Rundblick. Wer wird da schon frieren wenn sich das Schiff gen Sonnenuntergang schiebt. Und schließlich gibt es Winterjacken, Mützen und den Gedanken, dass man nachher ins muggelig warme Schiffsinnere geht.

Copyright: insidenorway

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Drei Stunden später legen wir in Molde an. Natürlich unter lautstarkem Tuten. Für uns ist die Fahrt hier zu Ende, die Midnatsol fährt weiter bis zum Nordkapp. In die Wehmut nicht weiter mitzufahren mischt sich aber schon die Freude auf die nächste Tour. To be continued….. 🙂 ❤