Von viel Eis und einer noch eisigeren Enttäuschung

Nun ja, Touristenlocation hin oder her, bislang fand ich immer, dass zum Besuch in Oslo immer ein Besuch in der Ice-Bar dazu gehört. So denn auch dieses Mal. Freitag Abend, Freunde aus Deutschland zu Besuch und ab in die Kälte. Und den Spaß machte ja auch bislang aus, dass man bei Minusgraden auf Eisbänken an Eistischen aus Eisgläsern ein Bierchen oder nen Schnaps süffelt, warm eingemummelt in Iso-Umhänge mit Kapuze über dem Kopf und Handschuhen ausgerüstet, damit die Hände nicht gleich an den Gläsern festkleben.

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Wunderlich, dass um 22 Uhr so gut wie nichts los ist in der nun umbenannten Magic Ice Bar. Dass der Betreiber gewechselt hat und die Bar einen neuen Namen bekam muss ja nichts heißen. In diesem Fall scheint es aber leider doch von Bedeutung zu sein. Die saftigen 160 Kronen Eintritt ist man ja gewillt zu zahlen, wenn dafür der Abend, der sich hinter der Kälteschleuse öffnet auch positiv in Erinnerung bleibt. Schon auf den ersten Blick merkt man jedoch, dass sich das Getränkesortiment deutlich reduziert hat. Kaum mehr als vier Auswahlmöglichkeiten finden sich im eisigen Ausschank. Bier? Fehlanzeige. Softgetränke? Fehlanzeige. Wer nicht den Hang zu Wodka, Baileys oder einem undefinierbaren Weinlikör hat, der hat hier ein Problem. Gäste? Ebenfalls Fehlanzeige. Zumindest an dem Freitag Abend, an dem ich die Bar mit meiner Anwesenheit beglückt habe. Nach 15 Minuten stelle ich jedoch fest, dass mangelndes Gästeaufkommen in der Magic Ice-Bar vollkommen begründet erscheint. Barkeeper? Fehlanzeige. Man kann von Glück sagen, wenn er sich alle halbe Stunde an die Bar begibt um widerwillig Getränke auszuschenken. Alles in allem: wer gerne einmal eine Bar sehen möchte, die vollständig aus Eis besteht, dem sei überlassen, den saftigen Eintritt für eine Besichtigung zu zahlen. Wer einen spaßigen Barabend möchte ist hier aus meiner Sicht falsch bedient.

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