Wo die Walküren an Odins Tafel bitten oder auf der Jagd nach dem Nordlicht

Ja, das Nordlicht. Frage hundert Mann, was ihnen zuerst zu Norwegen einfällt. Richtig. Nordlichter. Und ihrem Zauber kann sich ja auch wirklich niemand verwehren. Ich persönlich finde ja die mythologische Erklärung viel besser als die wissenschaftliche. Ja, denn da kann man so richtig in Wikingermanier schwelgen. Und es ist doch auch viel reizvoller sich die Walküren vorzustellen, die nach jeder Schlacht über den Himmel reiten und die gefallenen Helden für Odins Tafel auswählen, begleitet vom Mondlicht, das sich in ihren Rüstungen spiegelt – eben als tanzende Nordlichter. Wer will da etwas hören von elektrisch geladenen Teilchen, die die Sonne einfach zeitweilig in unendlicher Menge ins All bläst.

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Und sie sind tatkräftig zurück. Vorletzte Woche sind die ersten bis nach Zentralnorwegen gesichtet worden. Und da soll noch jemand sagen, dass man bis zum Nordpol reisen muss um welche zu sehen. Sogar bei uns in Oslo zeigen sie sich manchmal, aber ich gebe zu, dass das ein eher seltenes Vergnügen ist. Die Sonne muss es dann schon sehr gut meinen. Also hält man sich für die Jagd am besten im Polarlichtoval auf, sprich alles, was sich im Bereich der Lofoten und nördlicher befindet. Immerhin erweitert sich die Chance in diesen Breitengraden von „extreme Sonnenlaune-Abhängigkeit“ auf „regelmäßige Erscheinung“. Die Launen der Natur muss man hier trotzdem hinnehmen. Ein zugezogener Himmel ist der Boabachtung des Spektakels nicht unbedingt förderlich.

Nordlichter über Kvaløya, Copyright: Gaute Bruvik - visitnorway.com

Nordlichter über Kvaløya, Copyright: Gaute Bruvik – visitnorway.com

Also am besten eine Woche einquartieren und darauf hoffen, dass die Natur gnädig ist. Der chronisch Ungeduldige lernt so auch gleich eine Lektion in Geduld üben. Aber wenn sie dann kommen, ja dann vergisst man alles um sich herum. Dann ist es egal, ob man zwei, drei, fünf oder zehn Tage gewartet hat. Man gibt sich einfach dem Naturschauspiel hin und erlebt das leuchtendste Grün, dass man je gesehen hat und das wie ein überdimensionaler Vorhang den Himmel einnimmt. Dem besonders Glücklichen schickt die Sonne gleich noch die Farben rosa und violett mit dazu und ein wahres Explosionsfeuer. Drei Sekunden Supernova-Feeling, so unwirklich, dass man gleich darauf meint, eine Fata Morgana beobachtet zu haben.

Copyright: Øyvind Blomstereng/My Magical Moments/Visitnorway.com

Copyright: Øyvind Blomstereng/My Magical Moments/Visitnorway.com

Wer also auf Nordlicht-Jagd geht und nur moderate Geduldvorräte hat, sollte die Jagd-Monate September, Oktober und März aussuchen. Nicht, dass man grundsätzlich von November bis Februar keine sieht, aber die Wolken. Die Wolken eben. Ja, im Verstecken spielen hat sich das Nordlicht perfektioniert. Wer seine Chancen maximieren möchte, klickt auf den nachfolgenden Link, hier gibt es zumindest eine Vorhersage, wo sie denn auftauchen. Tromsø und Svalbard schaffen in der Hochsaison auch schon mal neun von zehn Nächten im Farbtaumel. Den Polarlicht-Lottogewinn sozusagen. Also blasen wir zum Halali für die Nordlicht-Jagd!

Nordlicht-Vorhersage hier klicken

5 Gedanken zu “Wo die Walküren an Odins Tafel bitten oder auf der Jagd nach dem Nordlicht

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