Also der königliche Palast thront ja auf einem Hügel mitten in der Hauptstadt und wann immer man vorbei kommt, tummeln sich Scharen von Touristen um die königliche Residenz. Ist ja auch nicht in jedem Königshaus selbstverständlich, dass man quasi bei den Royals durchs Fenster schauen kann. Und da ja in Norwegen nun mal das Janteloven herrscht, dass sozusagen bedeutet, dass keiner besser ist als der andere, hält sich auch die königliche Familie dran und öffnet alljährlich im Sommer ihr trautes Heim für die, die immer schon mal wissen wollten, wie es denn so ist, zu hause, bei königs.
Und offensichtlich wollen das viele einmal wissen. Jedenfalls wird einem das schlagartig klar, wenn man sich bei der Kioskkette Narvesen brav in die Schlange stellt und ein Ticket lösen will. Ok, der Hauptstrom der Besucher konzentriert sich auf die Führungen in englischer Sprache, da ist wohl vorprogrammiert, dass die Tickets schnell vergriffen sind. Aber Führungen auf Norwegisch? Moment mal, nächster Termin Ende nächster Woche? Offensichtlich stürzt sich auch ganz Norwegen auf die nicht unbeträchtliche Anzahl Tickets, die für jeden Tag ausgegeben werden. Royaler Fankult sozusagen. Tausche 95kr gegen royal feeling.
Hinterm Schloss geht´s los. Jacken weg, Fotokamera weg, Handy weg, alles darf man in einem der Schließfächer verstauen. Für eine Fotografin wie mich so etwas wie Berufsverbot. 😉 Nun ja, man sieht es der königlichen Familie nach. Noch ein paar Überzieher über die Straßenschuhe und ab in die heiligen Hallen. Die sind dann auch wirklich – ich will sagen – richtig gemütlich. Zwar macht sich überall der royale Glanz bemerkbar, aber das viele Gold paart sich mit heimeligen Sitzgelegenheiten und im Bett der Gästesuite lässt es sich bestimmt herrlich ausschlafen. Ich erwische mich mehrmals bei dem Gedanken zu überlegen, welchen übrig gebliebenen norwegischen Prinzen ich heiraten könnte. Aber Prinzen sind in Norwegen ausverkauft. 😀 So gemütlich „unschlossig“ die Räume der Königswohnung sind, umso prachtvoller ist der Ballsaal, in dem man sich gleich an die Festtafel setzen möchte, die dort aufgestellt ist. Ja, da schwelgt man in Hochzeitserinnerungen von 2001, als sich hier alles versammelte um das frischgebackene Kronprinzenpaar zu feiern.
Nach wie vor überlege ich ja, wie ich es schaffen kann, im nächsten Jahr am 17. Mai vom Balkon des Schlosses dem Volk zu zu winken. Während der Führung darf man an diesem Gefühl wenigstens einmal riechen. Ja und über den Blick vom royalen Präsentierteller aus kann man sich auch nicht beschweren. Aber da fällt es mir wieder ein: Prinzen ausverkauft.
Also Leute, der Blick hinter die königlichen Kulissen gehört für mich zum absoluten Oslo-Pflicht-Programm. Wer zwischen dem 23. Juni und 16. August in der Hauptstadt weilt, sollte sich dieses Vergnügen gönnen. Dieses Jahr also leider nicht mehr, aber 2016 kommt bestimmt. Der Royalist darf per Video schon einmal vorschnuppern. 🙂
Dein Beric ht über Königs ist super, die Königsfamilie ist sehr volksnah. ist ein Muß in Oslo
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