Schnee, Sonne, Husky = Glück hoch 3!

Ja, ja, der Winter ist immer noch nicht vorbei. Ich gebe zu, dass es mir letzte Woche ein wenig schwer gefallen ist, mich wieder in das Schneeparadies Nordnorwegen zu begeben. Früüüüüüühling wo bist Du. In Oslo kratzt meine Lieblingsjahreszeit endlich an der Winterhartnäckigkeit. Weg mit der ultradicken Jacke hin zu was leichterem. Aber wenn der Job ruft, ist man in Sachen Wetterbedingungen bekanntlich nicht wählerisch. Umso mehr werden einem Temperaturen um die null Grad versüsst, wenn man den Schnee mit einer Horde Huskys teilen darf. Ich durfte. Diesmal im tief verschneiten Tromsø.

Das Villmarkssenter habe ich ja schon öfter mit meiner Anwesenheit beglückt und zuletzt durfte ich dort im Sommer die neugeborenen kleinen Hündchen streicheln. Zeit um nachzusehen, ob sie sich inzwischen für den Job als Schlittenzieher qualifiziert haben. In den letzten Wochen hält sich an der norwegischen Küste ein hartnäckiges Hoch und die Sonne lacht ungewöhnlich viel vom Himmel herab, ideal also um mit dem Huskyschlitten durch die Landschaft zu sausen. Aber erstmal geht es in die Kinderstube. Die kleinen sind gewachsen, aber immer noch im Flegelalter und jeder, der die Tür zum Gehege öffnet, muss sich ein paar zusätzliche Arme zulegen um die Racker vom Ausbüxen abzuhalten. Schnürsenkel finden sie natürlich auch fabelhaft und es dauert nicht lange bis wir uns im Minutentakt immer wieder die Schuhe zubinden müssen. Ersatzweise nehmen sie aber auch Handschuhe, Kameragurte und was sonst noch im Mäulchen Platz hat, so dass wir uns bald in einer fröhlichen Jagd nach unseren Habseligkeiten wiederfinden. Gut, dass das Gehege nicht allzu gross ist.

Copyright: insidenorway

Nach diesem kleinen Fitnessprogramm geht es zu den Schlitten. Zwei Gruppen gibt es heute, die abwechselnd über die Strecke sausen. Da ich der zweiten Gruppe zugeteilt bin, muss ich auf die Ankunft der ersten warten, was fabelhaft ist, denn die Tierchen dabei zu beobachten, wie sie in der Ferne auftauchen und mit den Schlitten heran preschen , ist wunderbar. Acht Hunde pro Schlitten mit einem Bewegungsdrang, dass sie jeden Sportler vor Neid erblassen lassen. Bald taucht der erste Schlitten auf und kaum haben die Hündchen ein paar Minuten Pause, kommunizieren sie in bester Husky-Manier, laut bellend, wo denn nun die hinteren Schlitten bleiben. Die lassen natürlich nicht lange auf sich warten. Die Kommunikation wird allerdings nicht weniger. Wahrscheinlich sind sie genauso voll Adrenalin, wie ihre menschlichen Mitfahrer, die im Schlitten sitzen. Und damit der Umsteigevorgang auch reibungslos läuft, rammen die Musher auch gleich die Anker tief in den Schnee, denn wer will schon versehentlich aus dem Schlitten fallen, wenn man noch gar nicht ganz eingestiegen ist und der Husky denkt, dass Zeit ist, wieder loszulaufen.

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Auch ich bekomme meinen Schlitten zugeteilt und zügig bin ich reisefertig verpackt mit warmen Decken und der wichtigsten Anweisung: Arme und Beine bleiben IM Schlitten. Der ein oder andere Baum und Strauch an der Strecke ist mit heraushängenden Körperteilen zuweilen nicht kompatibel. Los geht’s. Von null auf hundert, zumindest gefühlt. Husky-Level. Wir gleiten auf den Schneemassen dahin. Herrlich. Die fabelhafte Umgebung von Tromsø gibt es gratis mit dazu. Hundeschlitten fahren macht definitiv süchtig. Zwischenzeitlich haben sich diffuse Wolken vor die Sonne geschoben und zaubern ein ganz besonderes Licht. Überwältigend. Zwischendurch halten wir immer wieder an um in der Landschaft innezuhalten und selbst die Huskys scheinen die fabelhafte Szenerie richtig zu geniessen. Nachdem wir uns sozusagen eingefahren haben, wird die Strecke hügeliger. Schliesslich ist es gleichzeitig auch die Trainingsstrecke für die Hündchen und da müssen ja Schwierigkeitsgrade eingebaut sein. Zuweilen hüpft der Schlitten von Pistenbuckel zu Pistenbuckel und ich frage mich, wie man sich als Musher denn so auf dem Schlitten halten kann.

Copyright: insidenorway

Viel zu schnell geht die Zeit vorbei, wie immer wenn es so schön ist. Eigentlich will ich gar nicht aussteigen, auch wenn jetzt ein bisschen die Kälte in mir hoch kriecht. Da kommt mir ein heisser Tee gerade recht. Den gibt es im Lavvuu am warmen Feuer und hausgemachten Schokoladenkuchen gleich dazu. Hmmmmmm. Aber die Kalorien, die die Hündchen verbraucht haben, müssen ja auch wieder aufgefüllt werden. 😉

Anyway: wer die Umgebung von Tromsø mit dem Hundeschlitten erkunden will, sollte im Tromsø Villmarkssenter vorbei schauen. Das Vergnügen ist zwar nicht ganz billig, aber die Eindrücke nimmt man im Herzen mit nach Hause. Do it!

Zum Tromsø Villmarkssenter geht’s hier.  

4 Gedanken zu “Schnee, Sonne, Husky = Glück hoch 3!

  1. Ein schöner Beitrag mit wunderschönen Fotos. Ich freue mich schon auf die Bergwanderung mit den Huskys im Sommer in Tromsø. Der tolle Beitrag ist ein Grund mehr meine nächste Reise dann in ein paar Jahren dann in den Februar zu legen um auch so eine wunderbare Schlittenfahrt mit den Huskys zu erleben.
    Danke Alexandra für den tollen Bericht.

    Gefällt 1 Person

  2. Danke Alex, für den tollen Bericht und die Fotos! Ich muss allerdings zugeben, dass mich hier, wo alles grünt, Schneelandschaften zur Zeit nicht so ansprechen…🙄
    LG Holgi

    Gefällt 1 Person

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