Im Flug durch alle Jahreszeiten 2014 – die ganze Schönheit Norwegens in vier Minuten

Wie Ihr wisst bin ich ja ein Oslo-Girl. Das heißt aber nicht, dass ich nicht auch verliebt in den Rest von Norwegen bin. Bei meiner Recherche im Netz bin ich auf diesen fantastischen Film gestoßen, der in gut vier Minuten schafft die ganze Schönheit der Natur einzufangen mit atemberaubenden Luftaufnahmen. Also fliegt mit durch die Jahreszeiten des Jahres 2014 und lasst Euch inspirieren von Fjorden und Nordlichtern! 🙂 ❤

Alex auf den Spuren der norwegischen Geschichte im Norsk Folkemuseum

Hatte ich schon einmal gesagt, dass ich Museumsbesuchen bislang nicht wirklich etwas abgewinnen konnte? Oslo scheint dem hartnäckig entgegen zu steuern……..mit Erfolg. Und wenn sich in der norwegischen Hauptstadt schon das größte Museum des Landes befindet, sollte man dort vorbei schauen, wenigstens um mitreden zu können. Das Norsk Folkemuseum verspricht Geschichte zum anfassen durch sieben Jahrhunderte und bereits wenn man mit dem Bus Nr. 50 das Terrain der Museumsinsel Bygdøy erobert, kann man erahnen, dass das Gelände des Museums riesig ist. Ich bin sehr gespannt. Wir befinden uns immer noch im Winter, folglich ist die Kombination mit Freilichtmuseum etwas gewagt, aber ich will es jetzt sehen.

Ich löse also mein Ticket für 90,- kr und mache mich auf zu den Wikingern, denn so beginnt der Rundgang. Die Norweger haben keine Kosten und Mühen gescheut mal eben ein ganzes Wikingerdorf aus Originalfundstücken auf das Gelände zu stellen. Es hat ein bißchen was davon als ginge man durch die Asterix-Comicwelt im realen Leben. Ich finde alles zauberhaft arrangiert, in die meisten Häuser darf man auch hineingehen und stellt fest, dass die Wikinger nicht nur deutlich kleiner waren, sondern der Komfort nach heutigen Maßstäben auch sehr überschaubar war.

Auf den Spuren der Wikinger, Copyright: insidenorway

Auf den Spuren der Wikinger, Copyright: insidenorway

Weiter geht es auf eine Lichtung, auf der die Stabkirche von Gol steht, mehr als siebenhundert Jahre alt, top-erhalten und wirklich ein optischer Leckerbissen, zumal die Sonne so freundlich ist und hinter den spärlich beblätterten Bäumen erstrahlt. Ja DAS sind die Momente, wo ich stundenlang einfach nur entzückt innehalten möchte ob des großartigen Anblicks. Reingehen kann man selbstverständlich auch und wenn man das tut riecht es wunderbar nach Holz und Natur.

Stabkirche von Gol, Copyright: insidenorway

Stabkirche von Gol, Copyright: insidenorway

Jetzt im Winter wirkt das Gelände fast etwas verlassen, was das Besuchserlebnis allerdings nicht schmälert. Im Sommer wird das Norwegen-Feeling dann aber vollkommen durch ein umfangreiches Rahmenprogramm, traditionelle Trachten, Gesänge und vieles mehr. Ich werde das in den Sommermonaten definitiv testen. 🙂

Weiter geht es ins Mittelalter und die frühe Neuzeit. Ich stelle fest, dass auch hier der Komfort sagen wir, überschaubar, war. Schaut man die Häuser von innen an stellt man fest mit wieviel Liebe zum Detail die Norweger dieses Museum aus dem Boden gestampft haben. Das ist wirklich Geschichte zum anfassen und auch für Geschichtsmuffel unterhaltsam. Und immer wieder schmunzel ich über die winzigen Betten, die höchstens eine Körpergröße von 1,50m zulassen.  Geschirr, Kleidung und andere Einrichtungsgegenstände wurden liebevoll zusammengetragen und arrangiert.

Leben der Norweger im MIttelalter, Copyright: insidenorway

Leben der Norweger im MIttelalter, Copyright: insidenorway

Auf dem sich anschließenden Gelände der Neuzeit sind die typisch skandinavischen Holzhäuser so zauberhaft nachgebaut, dass man sich gar nicht satt sehen kann. Auch wenn hier die Innenräume deutlich luxuriöser werden als noch ein paar Jahrhunderte zuvor, denkt man mitunter man befindet sich in Puppenhäusern. Alles ist klein und eng und ich wundere mich wie man soviel Einrichtung in so wenig qm packen kann. Das Bettengrößenproblem bleibt. 😀

Innen wird es allerdings auch deutlich bunter, Möbel, Wände, Tischdecken, alles norwegisch bunt. Den Straßenzug schmückt außerdem ein entzückender Krämerladen, eine Apotheke und eine Bank, alles originalgetreu. Da leuchten selbst bei mir die Augen wie bei einem Kind. Museen mit eingebautem Zeitreisetool findet selbst ein Museums-Muffel wie ich großartig.

Copyright: insidenorway

Copyright: insidenorway

Bleibt die Moderne. Und was macht der norwegische Staat? Er stellt einfach mal ein ausgewähltes Gebäude aus Oslo nochmal aufs Museumsgelände um daran das norwegische Leben im 20. Jahrhundert zu zeigen. Drei Stockwerke kann man besichtigen, im Erdgeschoss geht es los mit den 1910er Jahren, weiter im ersten Stock mit den 1950er Jahren und es endet mit den 1980er Jahren im zweiten Stock. Und man stellt fest, dass sich das Leben in Norwegen in diesem Jahrhundert nicht wirklich vom übrigen Europa unterschied, das Bettengrößenproblem ist nicht mehr existent und das Arrangement mit viel Liebe zum Detail ist auch hier fortgeführt.

Copyright: insidenorway

Copyright: insidenorway

Nach dem Rundgang auf dem Freilichtgelände kann wer will noch die Ausstellungen besuchen, die sich in den Gebäuden rund um den Eingangshof befinden. Auch hier gibt es noch allerhand zu sehen, Kleidung und Einrichtungsgegenstände der Wohlhabenden, Holzschnitzereien und andere Handwerkskunst.

Fazit: bei einer Oslo-Reise sollte ein Besuch in diesem Museum auf keinen Fall fehlen. Norwegische Museen haben ja in der Regel die angenehme Seite, dass die Ausstellungen eine Größenordnung haben, die es erlaubt die Ausstellung in ein bis zwei Stunden zu bewältigen. Im Norsk Folkemuseum ist das anders. Wer alles besichtigen will sollte einen halben Tag einplanen. Weil das Gelände so abwechslungsreich gestaltet ist vergeht die Zeit wie im Flug. Also Daumen hoch für eins der besten Museen, die ich bislang besucht habe! 🙂

Am Ende der Polarnacht – Spitzbergen erwacht aus dem Winterschlaf

Copyright: Jens Henrik Nybo - Visitnorway.com

Copyright: Jens Henrik Nybo – Visitnorway.com

Früher war ich ja mehr Sommer. Mittlerweile bin ich ein echter Winterfan geworden. Nur das mit der Polarnacht ist immer noch so ne Sache. Für lange Nächte bin ich bis heute nicht zu haben – also zumindest nicht, wenn sie sich auf die Anzahl der Stunden beziehen, in denen die Sonne nicht scheint. Allerdings ist es schon ein Erlebnis, wenn es mittags um zwölf so stockdunkel ist wie wir es eigentlich mehr von Mitternacht gewohnt sind. Auch die Norweger sind nicht wirklich versessen auf die lange Dunkelphase. Aber sie leben damit. Die in Spitzbergen sind am schlimmsten dran. Also eigentlich heißt das ja Svalbard, also kalte Küste, aber der Begriff will sich im deutschsprachigen Raum nicht so recht durchsetzen. Da die Inselgruppe so ziemlich das Nördlichste ist, was Norwegen zu bieten hat, weit draußen im Polarmeer, währt die Polarnacht hier am längsten. Seit 26. Oktober ist die Sonne nicht mehr über dem Horizont erschienen. Seit gestern ist sie wieder da, nach fast vier Monaten völliger Dunkelheit. Erst zaghaft mit einer Tageslänge von einer Stunde, heute am 16. Februar können sich die Spitzbergener bereits an zwei Stunden Tageslänge erfreuen. In zwei Wochen wird die Sonne wieder knappe acht Stunden scheinen.

Copyright: Jens Henrik Nybo - Visitnorway.com

Copyright: Jens Henrik Nybo – Visitnorway.com

Was bedeutet, dass jetzt auch wieder die beste Zeit anbricht um die Inselgruppe für sich zu entdecken. Mit geführten Schlittentouren durch die Natur zu sausen ist im März und April ne echte Sensation, noch genug Schnee und schon genug Licht. Im Spitzbergener Hochsommer erwärmt sich die Inselgruppe auf mollig warme 5 Grad plus, Zeit für die Tourismus-Hochsaison. Wer allerdings bei Tourismus an Komfort, ausgebaute Infrastruktur und so denkt sollte urlaubsmäßig 1.000km weiter südlich planen. Außerhalb von Longyearbyen, der größten Kommune von Spitzbergen, sind Arktisausrüstung und Bewaffnung die Schlüsselworte wenn man hier im Outback unterwegs ist, denn freundliche Eisbären sind eher selten und Brücken über Flussläufe oder gar befestigte Straßen sind ebenfalls Mangelware. Deshalb gibt es außerhalb der Kommunen auch eine ganze Reihe Vorschriften zum Eigenschutz, die man unbedingt beachten sollte. Die Liste zum Umgang mit Eisbären erscheint mir so lang wie eine wissenschaftliche Abhandlung, aber auf die Umarmung eines Weißfellriesen bin ich dann auch nicht scharf! Also sollte man sich lieber an die norwegischen Empfehlungen halten.

Dafür wird man dann aber auch belohnt: mit einer der schönsten Naturregionen, die Norwegen zu bieten hat! ❤

Wo die Sonne das Paradies küsst oder Nesoddener Sunset-Freuden

Früher war ich ja mehr Stadt-Girl. Seit meiner Oslove genieße ich aber auch das, was Oslo für mich ausmacht, nämlich unter anderem das bezaubernde Flair, das die Umgebung der Hauptstadt zu bieten hat. Also bin ich in Akerbrygge wieder mal zum Fähranleger gestiefelt, die Kreditkarte in den Ticketautomaten und für 50kr ab mit meiner Lieblingsfähre 601, die zwischen Akerbrygge und Nesodden hin und her pendelt.

Copyright: insidenorway

Copyright: insidenorway

Bei -8 Grad verkriecht sich so ziemlich jeder Fährpendler ins warme Innere des Schiffchens. Ich steh natürlich draußen. Gute Fotos und so. Aber was macht es schon wenn einem die Hände fast erfrieren, man dafür aber den Blick auf Oslo und den Oslofjord aufsaugen kann. Und auch in Nesodden kann man an diesem Tag nicht wirklich von tropischer Hitze sprechen. Wenn Oslo nicht gerade beschlossen hat sich unter einer undurchdringbaren Wolkendecke zu verkriechen lohnt sich die Überfahrt nach Nesodden allerdings immer, wenn man länger in Oslo ist, sollte man durchaus mehrere Ausflüge dorthin unternehmen. Erstens, weil man sich dort schier unerschöpflich in der Natur bewegen kann und zweitens, weil die Halbinsel bei jedem Wetter ein anderes Gesicht zeigt. Die Speicherkarte meiner Kamera erfreut sich auf diesen Touren regelmäßig der Datenflut.

Copyright: insidenorway

Copyright: insidenorway

Wer Zeit mitbringt schlendert vom Fähranleger auf einem entzückenden Weg bis zum Hafen nach Oksval, an dem Ausblick auf den Oslofjord kann man sich nicht satt sehen. Im Winter überlege ich gelegentlich, ob es sinnvoll wäre Steigeisen unter die Schuhe zu schnallen oder man nimmt gleich die Schlittschuhe, denn Eis und Schnee halten sich hier gerne hartnäckig. Und während man auf die Fähre zurück nach Akerbrygge wartet dreht man dem Fähranleger einfach den Rücken zu und genießt einen der schönsten Sonnenuntergänge über dem Oslofjord, alle Farben des Regenbogens inbegriffen.

Spätestens jetzt ist jeder in Oslove! ❤ ❤ ❤

Kann man von da den Fjord sehen? Ein Selbstversuch in St. Hanshaugen

Also ich bin einfach mal so frech und sage, dass mir so schnell keiner etwas vormacht, wenn es um die besten Plätze in Oslo geht, aber gelegentlich schaue auch ich mal in den ein oder anderen Reiseführer, schon allein deshalb, weil ich es immer spannend finde zu testen, ob ich die ein oder andere Aussage bestätigen kann. Irgendwie habe ich den Stadtteil St. Hanshaugen immer ein bißchen links liegen lassen. Neulich bin ich aber wieder drüber gestolpert, als mir der Oslo-Reiseführer in die Hände fiel. „Eine der besten Aussichten auf die Stadt und den Fjord“ ist doch mal ne Aussage, die mein Fotografenherz höher schlagen lässt. Man muss dazu sagen, dass das Zentrum von St. Hanshaugen – wie könnte es in Oslo anders sein – ein Park ist. Hübsch angelegt im englischen Stil, im Zentrum das Tårnhuset, ein kleines Turmhaus, am höchsten Punkt des Parks thronend, entzückend.

Bis ich die Aussicht genießen kann, muss ich aber erst einmal zu diesem höchsten Punkt gelangen. Und hier kommt wieder der norwegische Winter ins Spiel. Ich habe mir natürlich einen Tag ausgesucht, dem ein Tag Tauwetter vorausgegangen ist und eine Nacht mit Temperaturen deutlich unter null. Ich brauche wohl nicht zu sagen, dass sich diese zwei Komponenten gepaart mit stark ansteigenden Parkwegen zu einer Schlitterpartie zusammen fügen. Aber egal. Ich will wissen ob die Aussicht dort oben hält, was sie verspricht. Immerhin bewirkt die Fortbewegung im Schneckentempo, dass man sich intensiv anschaut, was um einen herum ist. Das beginnt mit den wunderschönen Häuserzeilen, die um den Park liegen und setzt sich fort mit den teilweise witzigen Skulpturen, die über den Park wachen.

Was mich fototechnisch verzweifeln lässt, ist der zugezogene Himmel an diesem Tag, aber ich tröste mich mit der Hoffnung, dass die Sonne über dem Fjord lacht, wenn ich oben bin. Und wenigstens schlittern alle Norweger, die an diesem Tag in St. Hanshaugen unterwegs sind, genauso wie ich durch den Park. Eine übermotivierte Sportgruppe trotzt dem blanken Eis auf den Wegen und bildet einen geradezu grotesken Gegensatz zu allen anderen Park-Besuchern, die sich dankend an jedem Geländer entlang hangeln. Für die Schinderei werde ich dann aber wirklich belohnt. Am höchsten Punkt angekommen ist der Ausblick auf den in Sonne getauchten Fjord wirklich atemberaubend. Wenn ich auch eine kleine Einschränkung machen muss. Jetzt im Winter kann ich ohne Anwendung des Röntgenblicks durch die kahlen Bäume hindurch auf die Stadt schauen.

Wie das im Sommer aussieht werde ich testen!

Akerbrygge-Girl meets Frogner Architecture

Ich gestehe ja, dass ich seit meiner beginnenden Oslove ein bekennendes Akerbrygge-Girl bin. Holz und Glas verbaut in moderne Architektur und das direkt am Oslofjord sind einfach mein Ding. Aber Oslo hat ja viel mehr Stadtteile zu bieten. Und die könnten gegensätzlicher nicht sein. Oslo steht ja nicht erst seit gestern und als es noch Christiania hieß konnte die Stadt bereits mit Prachtbauten aufwarten. Stichwort: Frogner.

Der Stadtteil Frogner war ursprünglich ein Hof in der Kommune Aker, den sich das wachsende Christiania einverleibt hat, vornehmer ausgedrückt: Frogner wurde Ende des 19. Jahrhunderts eingemeindet. Und da ich sowieso bei jeder Gelegenheit durch den Frogner-Park schlendere, dachte ich es wäre an der Zeit auch einmal die Straßenzüge aus dem Ende des 19. Jahrhunderts und dem beginnenden 20. Jahrhundert zu begutachten. Zumal ich gefühlte tausend mal mit der 12er Trikk, der Straßenbahn, durch den Stadtteil gecruist bin. Warum also nicht mal statt am Vigeland-Park, der in den Frogner-Park integriert ist, am Frogner-Plass aussteigen und durch den Stadtteil schlendern.

Und das tat ich dann auch an einem ziemlich kalten Wintertag im Januar. Und ich muss sagen: wer Oslo besucht, sollte es mir unbedingt gleich tun. Mal abgesehen davon, dass es aufgrund des üppigen Schnees mehr ein Rutschen als ein Schlendern war, kann man sich wirklich an den historischen Häuserzeilen nicht satt sehen. In den ebenfalls dort liegenden Stadtvillen haben viele Botschaften ihr zuhause gefunden. Kein Wunder: hier residiert man wirklich herrschaftlich. Frogner kommt äußerst bunt und trendy daher und außerdem liegen hier auch noch die bekanntesten Volksparks der Stadt.

Alles in allem: hier lacht nicht nur das Norweger-Herz sondern auch das des Oslo-Besuchers!