Das Schöne an Oslo ist ja, dass man immer wieder mal Gelegenheit hat den König zu sehen. Ab und zu schwingt sich ein Staatsoberhaupt auf die norwegische Hauptstadt zu besuchen, die Palastgarde steht stramm und der königliche Wohnsitz wird geschmückt. Vor dem Schloss werden Pavillions aufgebaut, die Sonne lacht vom Himmel herab…….halt stopp……letzteres konnte man neulich beim Staatsbesuch von Litauens Präsident nicht behaupten. Der Staatsbesuch findet also in strömendem Regen statt. Als Journalistin kann ich wenigstens noch mein buntes Schirmchen über mich halten. Die Palastgarde muss sich gnadenlos nassregnen lassen und ich überlege wie viel Wasser die Uniformen aufzunehmen im Stande sind.
Aber es hilft nichts. Alle warten gespannt. Auf den König, die Königin und das Kronprinzenpaar. Und immer wieder finde ich faszinierend wie nah man auch als „Normalbürger“ der Königsfamilie kommen kann. Genau das liebe ich an Norwegen. Während des Wartens überschlage ich wie riesig die Palastgarde ist, sonst sieht man ja immer nur einen kleinen Trupp zur täglichen Wachablösung um 14.30 Uhr beim Palast, aber heute ist förmlich eine ganze Armee aufmarschiert, inklusive Kapelle und allerhand Tam-Tam.
Die gesamte Auffahrt zum Palast und noch bis auf die Karl-Johans-Gate, die Hauptstraße Oslos, drängen sich Uniformen dicht an dicht. Und dann ist es soweit. Der König marschiert auf, schreitet mit dem lettischen Staatspräsident und dem Kronprinzenpaar an den Reihen vorbei. Zum Greifen nah sozusagen. Da lacht jedes Boulevardblättchen-Leserherz… 😉 Ein paar Fotos kann dann auch ich erhaschen, auch wenn heute die übliche Beurteilung „Was trägt denn die Kronprinzessin?“ entfällt, denn ob des Wetters hat man sich in robustes und warmes schwarz gehüllt.
Wer einen Besuch in Oslo plant, sollte sich unbedingt auf der Website des Königshauses schlau machen, ob zu diesem Zeitpunkt ein Staatsbesuch stattfindet.
Und wenn die Sonne vom Himmel lacht ist es gleich doppelt so schön! 🙂