Der Frühling ist da oder wenn Oslo sich in Blumen hüllt

Wir in Oslo sind ja mit dem Frühling im Vergleich zum übrigen Europa etwas später dran – Norden und so. Aber wenn der Mai gekommen ist badet die Hauptstadt in einem Meer aus Tulpen und Stiefmütterchen. Fast als würde Oslo aus dem Winterschlaf erwachen. Rund um das Rathaus leuchtet es in gelb, rot und lila, im Vigelandpark erwacht der Rosengarten aufs neue, die Bäume haben endlich wieder ihr sattes grün – kurzum Oslove!

Frühling am Rathausplatz, Copyright: insidenorway

Frühling am Rathausplatz, Copyright: insidenorway

Und pünktlich zum Mai nimmt auch der Himmel wieder oslotypische Gestalt an. Wer ein Fan von gigantischen Wolkenformationen ist, sollte jetzt nach Oslo kommen, denn der Himmel ändert sich ca. alle zwanzig Minuten und die Wolken tanzen über der Hauptstadt, von lieblich bis bedrohlich. Nichts schöneres also als frühmorgens mit einem Becher Kaffee auf einer der Bänke am Hafen zu sitzen und das Oslo-Wolken-Feeling zu genießen. Ich bemühe mich ja ab und zu einen Sonnenaufgang fotografisch zu erwischen, denn wenn unser Stern morgens über der Festung Akershus hervorlugt, ist Oslo nochmal so schön. Nur dass man sich dafür bereits um 4:15 Uhr zum Fotoshooting einfinden muss treibt einen Nachtmenschen wie mich in den Wahnsinn. 😉 Da kommt mir der SonnenUNTERGANG um 22:10 Uhr doch deutlich gelegener.

Die Festung Akershus nach Sonnenaufgang, Copyright: insidenorway

Die Festung Akershus nach Sonnenaufgang, Copyright: insidenorway

Aber auch wer frühmorgens noch sein gemütliches Bett bevorzugt kommt voll auf seine Kosten. Vor dem Nobelpreiscenter blühen die Kirschbäume und an allen Ecken spielen Straßenmusiker ihr gesamtes Repertoire. Wer gerne städtisches Treiben beobachtet kann sich eigentlich den ganzen Tag auf dem Rathausplatz aufhalten, denn hier ist immer was los. Auch die Fähren tuckern jetzt wieder im Hochbetrieb über den Fjord und bringen Einheimische und Touristen wieder zu den vielen kleinen Inseln im Oslofjord, sonntags gerne mit Sack und Pack, wenn der Osloer samt Familie mit Kinderwagen und Picknickkorb bewaffnet die Natur rund um seine Stadt genießt.

Kirschblüte am Nobelpreiscenter, Copyright: insidenorway

Kirschblüte am Nobelpreiscenter, Copyright: insidenorway

Und nicht nur der Fährbetrieb ist erwacht. Wer von Schiffen nicht genug bekommen kann, ist beim Auflauf der Giganten genau richtig. Täglich tutet sich ein neuer Kahn den Weg frei und liegt den Tag über majestätisch am Kai unterhalb der Festung, an der Oper und am Colorline-Terminal. Das ganze Spiel wiederholt sich dann abends, wenn alle wieder ablegen. Auf die tägliche morgendliche Notfallübung in vier Sprachen, die ganz Akerbrygge weckt, könnte ich allerdings verzichten. 😉

Copyright: insidenorway

Copyright: insidenorway

Wer also jetzt nach Oslo kommt sollte gleich drei Wochen bleiben, denn an jeder Ecke lockt ein neues Fotomotiv, ein neues Blumenarrangement, eine neue Wolkenformation, ein neuer fantastischer Blick über die Stadt. Allein für das Sonnenuntergangthema sollte man an mindestens zehn unterschiedlichen Plätzen in der Stadt seiner romantischen Ader folgen.  Ob im Vigeland-Park, wo die Sonne gleich zweimal untergeht, am Horizont der Stadt und im Spiegel der am Hang liegenden Häuser, oder in Tjuvholmen, an der Oper, und und und….

Anyway: schon ein Kurztrip erfüllt das Norwegenherz mit purem Glück. Und schließlich kann man ja wieder kommen. ❤

 

 

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